Die Artgemeinschaft – Gemeinschaft Germanischen Glaubens wesensgemäßer Art e.V. (AG - GGG)
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Eine der einflussreichsten rechten Organisationen zum Erhalt völkischen Brauchtums ist die Artgemeinschaft, der auch völkische Siedler angehören. Der Verein sieht sich als Glaubensgemeinschaft für nordisch-germanische Menschen und bezeichnet sich selbst als größte heidnische Gemeinschaft in Deutschland. Die Mitgliedschaft in der Organisation hängt von einem Nachweis der “nordischen Abstammung” ab. Diese Mitgliedschaft bezeichnet der Verein als “Artbekenntnis”. Die Mitglieder haben ein so genanntes “Sittengesetz” zu befolgen, das die “gleichgeartete Gattenwahl, die Gewähr für gleichgeartete Kinder” sowie “Härte und Hass gegen Feinde” vorschreibt. Die Artikel des Sittengesetz sind stark an die entsprechenden Ausführungen aus der NS-Zeit angelehnt. Die Artgemeinschaft sieht ihr Handeln selbst als Befolgung der Naturgesetze an, das dem Erhalt der “Rassenreinheit” dienen soll. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Erhalt und der Anwendung germanischen Brauchtums. So richtet sie mehrmals im Jahr zu germanischen Feiertagen Veranstaltungen aus. An den zahlreichen großen Treffen mit teils Hunderten Anhängern nehmen Familien oft geschlossen teil. Diese Feiern dienen aber nicht nur dem Vergnügen, sondern sind Teil der völkisch-autoritären Selbstbestätigung und der Vernetzung rechtsextremistischer Gruppierungen. Die AG verbindet ihre rassistische Haltung auch mit einem ökologischen Ansatz unter dem Motto “Ökologisch denken – naturgemäß leben – artgemäß glauben”.
Völkische Siedler/-innen im ländlichen Raum – Basiswissen und Handlungsstrategien, Amadeu-Antonio-Stiftung, 2017